Online-Vortragsreihe


Eine Aufgabe, die dem LzN am Herzen liegt, ist der Wissenstransfer aus der Wissenschaft. Darum pflegt das LzN einen engen Austausch mit den norddeutschen Universitäten. Aus einer Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Niederdeutschdidaktik in Greifswald wurde im Jahr 2021 eine Online-Vortragsreihe entwickelt. Die entstehenden Videos laden interessierte Laien und potenzielle Studierende ein, sich in niedrigschwelliger Form mit Forschungsgebieten aus dem Bereich der niederdeutschen Sprache, Literatur und angrenzender Felder zu informieren.

Logo des Länderzentrums für Niederdeutsch

„Erste Schritte Niederdeutsch“ – Birte Arendt & Ulrike Stern (Universität Greifswald)

In diesem ersten Lehrvideo geben Ihnen Birte Arendt und Ulrike Stern vom Kompetenzzentrum für Niederdeutsch der Universität Greifswald Antworten auf drei wesentliche Fragen rund um den plattdeutschen Spracherwerb: Warum überhaupt Niederdeutsch, welches Niederdeutsch und wie fange ich an? Große Fragen für lernende Plattentdecker, die hier kurzweilig und wissenschaftlich untermauert behandelt werden. Das Länderzentrum für Niederdeutsch bedankt sich auf diesem Wege für die gelungene Kooperation!


„Niederdeutsche Sprachgeschichte“ – Andreas Bieberstedt (Universität Rostock)

In diesem Vortrag erfahren Sie, was genau mit dem Begriff „Hansesprache“ gemeint ist, wer sie gesprochen hat und wie die mitteldeutsche Sprache in einer Zeit, die von Mehrsprachigkeit und vielen zahlreichen Sprachkontakten geprägt war, erworben wurde und lange Zeit als Amtssprache der Kaufleute in der Hansezeit galt.


„Mittelniederdeutsch im Kontext der europäischen Sprachgeschichte“ – Doreen Brandt (Universität Oldenburg)

In diesem Video erfahren Sie mehr über den Begriff der „lingua franca“ und inwieweit das Mittelniederdeutsche als Amtssprache der Hansezeit aus heutiger Sicht als solche bezeichnet werden kann. In der differenzierten Auseinandersetzung zeigt sich dabei, dass Mittelniederdeutsch durchaus das Potenzial einer „lingua franca“ besaß – vergleichbar mit dem heutigen Englisch. Dennoch mussten in weiten Teilen des europäischen Kontinents immer wieder Sprachbarrieren, etwa mit dem Altrussischen, überwunden werden, sodass keine allgemeingültigen Aussagen möglich sind. Hier muss noch geforscht werden.


„Niederdeutsch im öffentlichen Raum“ – Helmut Spiekermann (Universität Münster) und Hans-Joachim Jürgens (RWTH Aachen)

In diesem Vortrag wird Ihnen gezeigt, an welchen Stellen uns die niederdeutsche Sprache heute noch in der Öffentlichkeitkeit begegnet, etwa in Hausinschriften, Straßenschildern oder Wegweisern und Hinweisschildern. Aus der öffentlichen Sichtbarkeit lassen sich wertvolle didaktische Überlegungen zum Einsatz im Grundschulunterricht ableiten, die in diesem Vortrag ebenfalls anschaulich aufgegriffen und vorgestellt werden.


„Warum Plattdeutsch lernen“ – Nadine Kolb (Universität Tromsø, Norwegen)

Dieser Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, warum es sich lohnt, bereits im frühen Kindesalter beim Spracherwerb von Plattdeutsch anzusetzen. Dazu wird zunächst auf die europäische Sprachenvielfalt eingegangen. Fast schon mikroskopisch wird nach und nach der Blick auf die Situation in Europa, in Deutschland und schließlich in Schleswig-Holstein geschärft. Im Anschluss werden die Chancen und Möglichkeiten, die „Risiken und Nebenwirkungen“ und die Rahmenbedingungen des frühkindlichen Spracherwerbs erläutert. Der Vortrag schließt mit einer Botschaft, die mit nach Hause genommen werden kann und zur Weitergabe unserer plattdeutschen Sprache anregt und motiviert.


„Vom ’native listener‘ zum ’native speaker'“ – Olaf Wolkenhauer (Universität Rostock)

In Norddeutschland gibt es jede Menge „native listener“, also Leute, die „Platt verstehen, aber nicht sprechen können“. Das folgende Video zeigt Ihnen aus einer sehr persönlichen und praktischen Perspektive, wie aus euch richtige „native speaker“ bzw. plattdeutsche Sprachtalente werden können. Olaf Wolkenhauer ist Professor für Systembiologie und Bioinformatik und hat seine Sprachkenntnisse unter anderem durch die Teilnahme am E-Learning-Angebot unseres LzN ausgebaut und aufgefrischt. In seinem Videobeitrag skizziert er seinen ganz persönlichen Weg und Bezug zur plattdeutschen Sprache und gibt einen Überblick über die verschiedenen (digitalen) Möglichkeiten, mit denen auch er zum „native listener“ werden will.